Meine Prinzessin

Eine wahre Geschichte um Tier und Jenseits-kommunikation.

Meine Hündin Diva war schon 16 Jahre alt. Sie freute sich noch täglich ihres Lebens, obwohl sie seit Jahren einen Männerfaust großen Tumor an der Brust hängen hatte. Das sah zwar nicht hübsch aus, aber es tat ihr nicht weh und beeinträchtige sie auch nicht.
Der Tumor, der damals noch winzig war, wurde entdeckt  als sie 9 Jahre alt war. Sie biss sich beim spielen einen Zahn aus und musste deshalb in der Tierklinik behandelt werden. Die Ärzte drängten darauf die Milchleiste zu entfernen um den Tumor loszuwerden – das machte ich, nach reiflicher Überlegung, zum Glück aber nicht. Hätte ich sie operieren lassen, dann hätte ich mich wohl schon vor langer Zeit von ihr verabschieden müssen.
Diva war ein ganz besonderes Exemplar. Eine Bullterrierdame, die aussah wie ein kleines süsses Schweinchen. Wenn Fremde auf der Strasse hörten dass ich sie rief, fragte ab und zu jemand ” Wie heisst der Hund” und darauf antwortete ich immer ganz stolz ” DIVA”- wenn man aussieht wie ein kleines Ferkel, dann muss man wenigstens einen tollen Namen haben, der den Charakter unterstreicht.

Ja, und dieser Name war genau der Richtige für meine kleine Prinzessin.
Sie war so ein süßes Wesen, man kann es sich gar nicht vorstellen. Sie liebte alle Tiere (außer Igel). War freundlich zu jedermann ( außer zu Igeln). Verschmust wie die schmusigste Katze, guckte stundenlang den Schmetterlingen im Garten zu, wie sie von einer Blüte zur anderen flogen und war überhaupt das netteste Seelchen von der Welt.
Sie fraß immer nur ganz langsam, wie es sich für eine Dame gehört. Teilte auch ihr Futter mit den kleinen Katzen, die in ihrem Fressnapf herum stiegen und leckte sie dann ab bis sie überall klebten.
Sie liebte die Guten Dinge im Leben und deshalb konnte es auch ab und zu passieren das sie was stibitzte.
Wenn ich sie dabei erwischt habe und sie schimpfte , war sie so beleidigt dass sie mich tagelang nicht mehr eines Blickes würdigte. Selbst mit den leckersten Leckerlies konnte man sie nicht bestechen. Sie drehte demonstrativ den Kopf weg und war weiterhin beleidigt.

Wir gingen oft mit den Hunden an einen schönen See, einer, dieser heute seltenen Seen, die noch ganz wild und ursprünglich sind, in mitten eines Landschaftsschutzgebietes in der Nähe von München. Da dieser See nicht angelegt ist, trifft man nicht die üblichen Familien sondern es versammelten sich täglich, bei schönem Wetter, allerlei  Hundefreunde mit ihren vierbeinigen Begleitern.
Damals auch noch mit Divas Freund Beppo, einem sehr schöner tollen Rottweiler. Er starb vor drei Jahren. Weil er den See so geliebt hat, haben wir seine Asche auch dort an seinem Lieblingsplatz begraben.
Diva fand diesen See ganz toll. So viele Gerüche, nicht nur die von den anderen Hunden, es ritt auch gelegentlich mal jemand mit Pferden vorbei. Diva fand Pferde ganz toll. Sie setzte sich vor die imposanten Tiere und betrachtete sie aus sicherem Abstand voller Ehrfurcht, wie angewurzelt blieb sie sitzen und himmelte die großen Tiere an.
Da die alte Dame nichts mehr hörte (das tat sie auch nicht als ihr Gehör noch gut war) und nicht mehr all zu viel sah, führte sie ihre Nase in die hintersten Büsche (wo wir sie nicht mehr sahen). Da sie uns nicht hören und nicht mehr sehen konnte, fand sie meist nicht mehr zu uns zurück.

Viele Stunden verbrachten wir im Lauf der Zeit damit unsere Prinzessin zu suchen. Wir liefen ix mal um den See herum, auf und ab, hin und her, schauten hinter jeden Busch und jeden Baum, bis wie sie glücklicherweise immer wieder fanden.
Freudestrahlend stand sie dann da, wedelte wie wild mit ihrem dicken Hintern und machte auf ihre alten Tage dann sogar noch Bocksprünge.
Diva war wasserscheu. All unsere Bemühungen, ihr das Wasser schmackhaft zu machen waren umsonst. Sie war höchstens tödlich beleidigt wenn man sie ins Wasser trug und was sie dann tat, oder eben nicht mehr tat habe ich euch ja schon beschrieben. Sie war beleidigt.
Sie ging immer nur bis zum Bauch ins Wasser. Dort verweilte sie dann aber wie in Trance eine lange Zeit. Ich fragte mich oft was sie da eigentlich macht? Was immer sie da tat oder sah, es gefiel ihr offensichtlich.

Irgendwann kam wie es immer kommt, der Tag des Abschieds.
Es war schrecklich. Und jeder Abschied von einem geliebten Wesen wird auch immer schrecklich sein. Der Tierarzt, der bei uns Zuhause vorbei kam meinte,: Luna, bitte reiß dich zusammen, denn wenn Du dich weiter so aufregst, muss ich dir auch eine Spritze geben, aber natürlich eine andere.
Ich hielt meine kleine Prinzessin im Arm, streichelte sie und verabschiedete mich von ihr,  und weinte weinte und weinte. Tage danach weinte ich noch immer.
Ich dachte mir, dass muss jetzt aufhören, denn bestimmt geht es meiner kleinen Diva gut, wo immer sie jetzt auch sein mag. Und um das genau zu erfahren rief ich bei Liane an.
Liane kannte mich nur vom Telefon. Sie wusste nicht wie und wo ich lebe und auch nichts von meinen Lebensumständen oder Tieren.
Ich wusste aber das Liane eine Begabung hat die selten jemand hat. Sie kann mit allen Seelen sprechen. Egal ob Mensch oder Tier ob im Dies oder schon im Jenseits.
Ich rief sie an und erzählte ihr das meine Hündin gestorben war und ich gerne erfahren wollte wie es ihr geht.

Sie sagte: Wie heisst dein Hund
DIVA, antwortete ich.
Sie meinte, das ist aber lustig, Diva sagt sie ist die Prinzessin.
Wieso sagt sie das ?
Ich: das kann ich dir schon erklären. Mein Freund hat sie immer nur Prinzessin genannt.
Liane: Aha, so ist das.
Diva sagt auch, dass sie eine ganz besondere Rasse war und von dieser besonderen Rasse der besonderste Hund. Was war sie denn für eine Rasse?
Ich: Sie war eine Bullterrierdame. Ganz weiss mit einer braunen Augenbraue und braunen Ohren. Sie war so nett und lieb und freundlich zu allen Wesen (ausser zu Igeln) dass selbst Leute die Bullterrier überhaupt nicht mochten sie tief in ihr Herz schlossen. Jeder hat diesen Hund geliebt.
Liane: wieso mochte sie keine Igel?
Ich: Diva schnupperte immer an allem und allen Tieren, das tat sie auch bei Igeln, und da sie sich selbst stach, sah sie das wohl als Angriff?
Liane: Kann es sein das Diva wasserscheu war?
Ich: Ja, das war sie, und wie.
Liane: Diva sagt, sie geht jeden Tag zu dem See wo ihr immer mit ihr gewesen seid. Sie geht aber nur bis zum Bauch ins Wasser. Sie hat Angst vor der Tiefe, weil sie nicht weiß was da alles unter ihr herum schwimmt.
Sie findet es aber ganz wahnsinnig toll im Wasser zu stehen, denn wenn die Sonne auf das Wasser fällt dann glitzert der ganze See als ob tausende von Sternen auf dem Wasser tanzen.
Ich: Jetzt hat sich das Rätsel endlich gelöst. Ich habe mich schon immer gefragt was sie da eigentlich tut.
Liane: Gibt es in deiner Nähe Pferde?
Ich: Ja, sehr viele
Liane: Diva sagt, sie liebt Pferde und sie geht jeden Tag in den Pferdestall und sie zu besuchen.Sie besucht auch dich jeden Tag ,wenn sie nicht gerade am See oder bei den Pferden ist. Sie geht auch immer noch mit dir zum See wenn du dort hinfährst oder geht mit Dir und den anderen spazieren.
Liane: Hattest du noch einen Hund der nicht mehr lebt und mit Diva aufgewachsen ist?
Ich: ja
Liane: Diva meint, sie ist immer mit ihrem Freund  unterwegs. Ein grosser schwarzer schöner Hund.
Ich: Ja, das ist Beppo.  Ein Rottweiler. Die beiden sind zusammen aufgewachsen. Ein unzertrennliches Team. Er starb vor 3 Jahren.
Liane: Hast du Diva in deinem Garten begraben ?
Ich: Ja. Ich habe sie einäschern lassen und ihr einen schönen Platz im Garten gesucht, wo sie immer gerne lag.
Liane: Ja ich sehe es. Diva zeigt mir den Platz. Sie sagt das ist einer ihrer Lieblingsplätze gewesen.
Liane konnte mir genau beschreiben wo Diva liegt und wie der Platz von Diva aussieht. Liane war noch nie in meinem Garten. Sie weiß nicht wo und wie ich wohne.
Liane: Diva sagt dass es ihr sehr gut geht und das sie glücklich ist. Sie ist froh das sie den Ball am Bauch nicht mehr herumschleppen muss? Das sie dich liebt und dich immer begleiten wird.
Jetzt musste ich natürlich wieder weinen wie ein Schlosshund. Aber diesmal war das weinen gemischt aus Traurigkeit und Freude. Ich freute mich über die Worte und wusste das jedes Wort wahr war was Liane mir über Diva erzählt hatte, denn wie sollte ein fremder Mensch so etwas erfinden können?!
Am nächsten Tag fuhr ich zu dem besagten See. Und da war es, das Glitzern, die tausend Sterne die auf dem Wasser tanzen. Wie Diva es erzählt hatte. Bis dahin hatte ich es nur noch nie bemerkt.
Und jedes mal wenn ich jetzt in ein Gewässer schaue und ab und zu diese Sterne tanzen sehe, dann denke ich an meine kleine Prinzessin.

Luna von Lohwald

 

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